Annotation |
Das luxuriöse Gefühl "postkoitaler Vertrotteltheit" möchte Polly Adler, die schwarz bebrillte Kult-Kolumnistin, in ihrem turbulenten Leben unter keinen Umständen missen. Wann sonst verfügt man über die Psyche einer Laura-Ashley-Blümchentapete und möchte ein Kälbchen adoptieren? Zu anstrengend aber auch, dass die Verursacher dieses Gefühls oftmals unter akuter Bindungsparanoia leiden, eine telefoniersüchtige Mutter haben, zur Liga der Boxershorts-mit-originellen-Motiven-Träger gehören oder einfach nur für eine Weile abtauchen, um sich selbst zu finden. Nach dem Erfolg von Polly Adlers erstem Kolumnen-Band "Chaos de Luxe" streift die satirische Beobachterin abgehobener Alltäglichkeiten in "Auch Luder brauchen Liebe" erneut durch die Welt liebessüchtiger Waffenschwestern, schmallippiger Charity-Furien, teilalphabetisierter Tussen, montenegrinischer Matrosen, schwuler Karaoke-Junkies und ukrainischer Killer. Trost in all den Turbulenzen spenden Eimer von Gin, aber auch feste Nahrung: Denn neben den "Chaos-de-Luxe"-Kolumnen findet man in "Auch Luder brauchen Liebe" göttliche Rezepte von Pollys Freunden und aus ihren Lieblings- und Stammlokalen. Schließlich ist das Leben eindeutig zu kurz, um vor einer Schüssel Blattsalate und einem Diät-Evian zu verenden. |