Da ist ein Gespenst im Haus

Jeffers, Oliver, 2023
Antolin Klasse: 1
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-96826-035-8
Verfasser Jeffers, Oliver Wikipedia
Beteiligte Personen Naumann, Katharina Wikipedia
Systematik JD.B - Bilderbuch
Interessenskreis ab 4 Jahren
Schlagworte Abenteuer, Gespenster, Antolin Buch, milchige Transparentseiten
Verlag Von Hacht Verlag
Ort Hamburg
Jahr 2023
Umfang 80 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Oliver Jeffers ; aus dem Englischen von Katharina Naumann
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Kathrin Wexberg / STUBE;
Durch transparente Seiten können Geister beim Spuken beobachtet werden. (ab 4) (JD)
»Die Illustrationen für dieses Buch entstanden durch Versuch, Irrtum und Neugier; durch jahrelanges Sammeln alter Architekturbücher und Möbelkataloge und unzählige Stunden des Herumschmökerns auf der Suche nach speziellen Details; durch einiges an technischen und redaktionellen Fertigkeiten, um die Geschichte so aufzubauen, dass sie sich an die Seiten des Buches anpasst; ein bisschen digitale Technik und zu guter Letzt ein wenig Farbe und den Glauben an Gespenster.« Eine vielversprechende Bemerkung, die der irische Bilderbuch-Künstler seiner Mixed-Media-Geschichte voranstellt.
Die Haustür wird von einem kleinen Mädchen mit blauen Haaren geöffnet. Der ersten Abbildung des Stiegenhauses folgt der besondere gestalterische Clou des Buches: durchscheinendes Transparentpapier, mit dem Umblättern erscheint auf der Stiege ein kleines Gespenst. Während das Mädchen uns Betrachter*innen ihr Leid mit den Gespenstern klagt, die offenbar das Haus bewohnen, sehen wir diese auf den Transparentseiten in unterschiedlichen Positionen, unter den Tisch gekauert, mit rasselnden Ketten durch die Gänge spukend, gemütlich Tee schlürfend. Die Zimmer des prachtvollen Hauses werden durch Schwarz-Weiß-Fotografien dargestellt, teilweise ergänzt mit innenarchitektonischen Fachinformationen. Bis am Ende alles ganz rational aufgelöst wird oder auch nicht

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Kröte des Monats Februar 2024
"Hallo.
Komm doch bitte herein."
Mit diesen einleitenden Worten beginnt der irische Künstler und Autor seine "Mixed Media" Geschichte. Wird die Einladung in das zuhause des kleinen, bläulich-grünen Mädchens angenommen, kommt die direkt an die Leser- und Betrachter*innen gestellte Frage der Hauptfigur mit jedem weiteren Umblättern immer näher:
"Vielleicht kannst du mir helfen?
Weißt du, ich habe gehört ...
dass hier GESPENSTER im Haus sind!"
Dass es sich um Geister dreht, hätte durch den Titel eventuell schon vermutet werden können. Was allein durch den vorderen Buchdeckel jedoch nicht erschlossen werden kann, ist die geniale und außergewöhnliche Konzeption des gruseligen (oder eigentlich eher "ungruseligen"?) Bilderbuches. Oliver Jeffers benutzt zur Gestaltung der Illustrationen zwei Arten von Bildern: gezeichnete (wobei es sich bei dem Mädchen um das einzige Farbelement handelt) und aufgenommene Schwarz-Weiß-Fotografien eines im Jahre 1760 erbauten Hauses. Bis auf drei Ausnahmen, bei denen sich die Illustrationen auf beide Seiten erstrecken, arbeitet Jeffers mit einem Doppelseiten-Konzept, bei dem auf der linken Seite eine Raum-Fotografie und auf der rechten Seite der Text mit viel Weißraum platziert ist. Bei dem gesamten Text handelt es sich außerdem um Aussagen der Protagonistin wie zum Beispiel "Ich habe gehört, manche rasseln mit ihren Ketten und spuken durch die Flure".
Über das Gebäude können im Buch verteilt insgesamt vier architektonische Informationen als eingeschriebenen Sach-Teil entdeckt werden. Diese tragen nichts zur Narration bei und können eher als Fun Fact genossen werden, außer vielleicht ... :
"... Dieser Dachboden dient nun als Lagerraum für alte Stühle, Bücher und eine mit Laken abgedeckte hohe Kommode."
Aber ist diese Kommode wirklich mit einem Laken abgedeckt oder könnte es sich hier dann doch um einen Geist handeln? Es gibt nur eine Art es herauszufinden und zwar mit dem Hauptelement, welches das Werk noch kreativer macht:
Milchige Transparentseiten mit aufgemalten Geistern, welche zwischen fast jeder Doppelseite für Aufdeckung im wahrsten Sinne des Wortes sorgen. Damit entsteht ein fast schon interaktiver Bestandteil. Es entwickelt sich also eine Art Ratespiel, indem sich vor dem Wenden der Transparentseite gefragt werden kann, wo und wie sich denn ein Gespenst vielleicht verstecken könnte.
Gleich ob diese sich als Laken, Handtuch, kleine Uhr tarnen oder auf dem Luster schwingen, sich unter Tischen und hinter Gängen verstecken, eines ist klar: Furchteinflößend sind die kleinen Wesen nicht dargestellt. Im Gegenteil, das abenteuerlustige Kind hat keine Angst davor die süßen Gespenster zu suchen und zu finden. Sie ist sogar traurig, als am Ende trotz umfangreicher Suchaktion von ihr keines gesichtet worden ist. Ob das wohl so bleibt, ist eher unwahrscheinlich, da die letzte Doppelseite das nun hoffnungslose Mädchen kurz vorm Abbiegen in einen Flur zeigt, indem zwei ganz entspannte Geister tratschen, währenddessen ein Heißgetränk geschlürft wird. Gewissheit dieser Theorie findet sich dann auch im Nachsatzpapier, welches wie das Vorsatzpapier in eine Richtung fliegende Gespenster abbildet, mit einem Unterschied: Unter all den weißen Laken findet sich nun das Mädchen mit ausgestrecktem Zeigefinger und großen Augen, sodass der ertappte Geist mit erhobenen Händen und gebrochener Tasse viel ängstlicher aussieht.
Das wäre eine Art Jeffers zu lesen.
Etwas verdächtig ist es irgendwie aber doch, dass so ein kleines Mädchen "schon eine ganze Weile keinen Besuch mehr hatte". Oder dass alle Blumen verwelkt sind. Bei dem Haus, welches mit Baujahr 1760 schon sehr alt ist, fragt sich dann: Was macht ein Kind in einem so großen, leeren und historischen Anwesen ganz alleine, auch über Nacht?Außerdem ist der Titel "Da ist EIN Gespenst im Haus" grammatikalisch ja nicht ganz richtig, da mehrere Spukgestalten gesichtet werden können. Wenn dann auch noch klar wird, dass auf dem vorderen Buchdeckel das Herrenhaus bei Tag mit einem kleinen Gespenst im mittleren Turm zu sehen ist, während der hintere Buchdeckel das Bild in der Nacht zeigt, nun aber statt dem Gespenst das Mädchen mit gebannten Blick in die Nacht starrt, könnte man meinen, das Bilderbuch adressiert mit verschiedenen Lesarten mehrere Altersgruppen.
Dann heißt es für erwachsene Vorleser*innen vielleicht ...
"Da ist ein totes Mädchen im Haus."
*STUBE Eva Baumann*
Seitenweise 2023
Ein kleines Mädchen in einem alten Haus: Es ist überzeugt, dass es hier Gespenster gibt, auch wenn es sie nicht sieht und schon gar nicht weiß, wie sie aussehen könnten. Raum für Raum wird nach den Gespenstern gesucht und auf jede Doppelseite ein transparentes Blatt eingearbeitet ein Gestaltungstrick mit Überraschungseffekt: Denn beim Umblättern werden die Geister sichtbar. Dazwischen werden neben Vermutungen über Gespenster auch Fakten zum Mobiliar des Hauses erwähnt. Denn Jeffers hat für seine Illustrationen alte Architekturbücher und Möbelkataloge verwendet. Der besondere Reiz dieser Elemente sowie das Zusammenführen der beiden Bildebenen und dabei zu entdecken, wie sich die bis dahin unsichtbaren Wesen plötzlich manifestieren garantieren ein prickelndgruseliges Lesevergnügen.
*STUBE*
In einem Haus von 1760 bittet ein Kind um Hilfe: Hier soll es Gespenster geben, aber sie sieht keine. Sie weiß nicht einmal, wie Gespenster aussehen. Sie kennt nur die Geschichten, die von ihnen erzählt werden. Gespenster sollen Löcher statt Augen haben, manche sollen mit Ketten rasseln und alle sind wohl sehr gut darin sich zu verstecken. Oder spuken sie gar nur in der Nacht?
Raum für Raum wird nach den Gespenstern gesucht. Im Gegensatz zum Kind, können die Lesenden die Gespenster auch sehen. Auf jeder Doppelseite ist zusätzlich ein Blatt Seidenpapier eingearbeitet. So entsteht ein ganz besonderes Moment des Umblätterns: Die Gespenster werden sic af0 htbar. Gespenster haben Ketten, sie können lesen, sie mögen Kaffee und sie haben tatsächlich sehr viel Spaß im Versteckspiel.
Neben den Fakten zu Gespenstern werden während der Suche auch einige Fakten zum Mobiliar des Hauses erwähnt, es scheint wie eine Immobilienführung. Zu sehen sind etwa ein Kamin mit besonders schönen Schnitzereien, ein Mahagoni Schrank, ein Stuhl im Queen-Anne-Stil. Jeffers hat für die Illustrationen alte Architekturbücher und Möbelkataloge verwendet, sie zum Teil mit feinen Linien ergänzt und zusammengeführt. Die zwei Bildebenen ergeben dadurch bei jedem Umblättern zauberhafte Illustrationen. Es macht Spaß zu raten, wo sich das Gespenst verstecken wird und zu sehen, wie sich die Gespenster in die Architektur Illustrationen einfügen. Gespannt wartet man darauf, ob am Ende auch das Kind die Gespenster entdecken wird.
*STUBE Melanie Reder*
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)

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