Annotation |
André Heller greift Szenen und Begebenheiten seiner Kindheit auf und verwandelt sie in die Geschichte eines Jungen mit funkelnder Phantasie. In einem Asbest-Anzug als erster Mensch in das Innere des Vesuvs hinabzusteigen, um in der glühenden Lava nach Feuerfischen zu suchen, das ist einer von Pauls Plänen. Ein anderer: Weltmeister im Unsichtbarsein. Doch zuvor muss er dem erzkatholischen Internat entfliehen. Als Pauls Vater, der Süßwarenfabrikant und Kommerzialrat Roman Silberstein, zu Tode kommt, darf der Junge in die Familie zurückkehren. Zugleich reisen die jüdischen Onkel aus Übersee an und übertreffen einander im Schildern von Anekdoten aus dem merkwürdigen Leben der Silbersteins. Aus dieser mondänen und sonderbaren Familie, in der die versunkene k. u. k. Welt weiterlebt, siedelt Paul über in das selbstgeschaffene Reich des Unsichtbaren, der vorüberhuschenden Träume und fernen Zukunftsvisionen. André Heller schreibt eine poetische Erinnerung an ein Kind, eine Zuckerbäckerdynastie und die schillernde Gesellschaft des Wiener Großbürgertums. |